Overather Anschussseminar 2014

Overather Anschussseminar 2014

Was tun, wenn das Stück nicht direkt liegt?

Rund 50 Hegeringmitglieder und Gäste sind der Einladung des Vorstandes des Hegeringes Overath gefolgt und nahmen am 22.02.2014 am diesjährigen Anschussseminar auf dem Hof Rottländer teil. Der erfahrene Schweißhundführer Michael Knitter konnte den zahlreich anwesenden Jungjäger-Anwärtern sehr viel über seine Arbeit berichten und auch den „alten Hasen“ noch einiges mit auf den Weg in die bald beginnende Jagdsaison geben.

Anschusseminar 2014

Obwohl sich die Veranstaltung Anschussseminar nennt, nahm sich Michael Knitter viel Zeit, um mögliche Fehler vor der Schussabgabe anzusprechen: vom richtigen Kaliber über die geeignete Gewehrauflage bis hin zur dringenden Bitte, sich den Standort des Wildes bei der Schussabgabe, sein Verhalten vor, beim und nach dem Schuss genau einzuprägen. All das können wichtige Indizien sein, wenn das beschossene Stück Wild nicht direkt im Knall liegt und erleichtern dem Schützen und dem ggf. notwendigen Schweißhundeführer die Arbeit bei der Nachsuche.

Anhand konkreter Beispiele – für die ein Stück Fallwild die Komparsenrolle übernahm – wurde dann gezeigt, wie der Anschuss typischerweise bei bestimmten Treffern aussieht. Dann werden Schnitthaar, Knochensplitter, Kugelriss, Menge und Farbe des Schweißes usw. gesammelt, analysiert und – zusammen mit dem o.g. Verhalten des beschossenen Stückes – zu einem Mosaik zusammengeführt. Dieses soll dann eine Antwort auf die Frage geben „wo liegt der Schuss?“ Denn die Schusslage gibt uns wichtige Erkenntnisse für die Nachsuche: ist eine Totsuche zu erwarten oder brauche ich einen Hund, der das Wild verfolgen, stellen und binden kann. Sind ggf. weitere Anstellschützen von Nöten usw. Nur mit diesem Wissen kann man eine Nachsuche richtig organisieren und das beschossene Wild schnell und zuverlässig zur Strecke bringen.

Nach spannenden 2,5h Seminar und einem kräftigen Horrido als Dank für den gelungenen Vortag von Michael Knitter wurden noch eine heiße Suppe und diverse Kaltgetränke gereicht. Angeregte Diskussionen über das Erlebte ließen dann die wirklich gelungene Veranstaltung langsam ausklingen.

Ralf Huckriede