Mit dem Hund im Wald – so klappt´s auch mit dem Jäger
Die Wolfsakademie ist eine Hundeschule in Köln-Brück, mitten im Revier vom Overather Jäger Reinhard Last gelegen. Anlass genug, um in einer Infoveranstaltung auf das manchmal problematische Verhalten von Hunden und Hundehaltern in der freien Natur hinzuweisen.
Die Infoveranstaltung fand nun schon zum zweiten Mal mit Beteiligung der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft des Rhein.-Bergischen Kreises e.V. statt. Diesmal hatte der Leiter der Hundeschule, Gerd Hammermann, zu sich aufs Gelände eingeladen. 20 zweibeinige und etliche vierbeinige Gäste sind bei bestem Wetter der Einladung gefolgt und zeigten viel Interesse an den Präparaten der Rollenden Waldschule und den Erläuterungen zum Verhalten und der Lebensweise der heimischen Wildtierarten.
Danach ging es auf einen etwa zweistündigen Reviergang. Es wurde erklärt, gefragt und erläutert, warum die Hunde als Raubtiere doch öfter mal an die Leine sollten – insbesondere zu den Setz- und Brutzeiten unserer heimischen Tierwelt. Denn anders als z.B. in Niedersachsen konnte sich der Gesetzgeber in NRW nicht dazu durchringen, diese für den Tierschutz so wichtige Maßnahme gesetzlich festzuschreiben. Trotz (oder gerade wegen) der eindringlichen Worte von Reinhard Last zeigten die Gäste viel Verständnis für die Belange des Tierschutzes. Zum Abschluss gab es dann noch lecker Wildschweinbratwurst vom Grill.
Alle Teilnehmer waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung und so war schnell klar, dass sie im nächsten Jahr wiederholt werden soll – dann, so die Planung, vielleicht auch zusammen mit dem Tierheim Delbrück.
Richtiges Verhalten in Wald und Feld
Die Ausgangssituation mutet ideal an für eine reißerische Sendung im Privatfernsehen: Hunde in Wald und Flur. Auf der einen Seite der Jäger, der in frei laufenden Hunden eine Gefahr für die Tierwelt in seinem Revier sieht, auf der anderen Seite der Hundeführer, der sein Naturerlebnis selbstverständlich zusammen mit seinem Hund teilen will. Das Konfliktpotential ist geradezu greifbar, die Positionen unüberbrückbar. So scheint es zumindest….
Reinhard Last aus Overath wollte sich damit aber nicht so ein-
fach abfinden. In seinem Revier an Rande von Köln tummeln sich Er-holungssuchende mit und ohne Hund, die ihm die Jagdausübung nicht immer leicht machen. Auch wenn er die Gesetzeslage sehr genau kennt, setzt er auf Dialog mit Hundeführern. „In vielen Einzelgesprächen stellte ich immer wieder fest, dass etliche Hundehalter sehr wenig über natür-liche Zusammenhänge kennen und gar nicht wissen, was frei laufende Hunde anrichten können“ bringt Reinhard Last das Problem auf den Punkt. Nur: wie kann man die vielen Hundeführer informieren und aufklären?
Im Gespräch mit einer Hundeschule, die das Revier als Übungsgelände nutzt, war dann schnell die Idee zu einem Hundeführer-Informationstag geboren. „Bei schlechtem Wetter sind rund 20 Hundeführer erschienen“ freute sich Jäger Last über die gute Resonanz. Mit Unterstützung der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft des Rhein.-Bergischen Kreises e.V. gab es zunächst praktischen Anschauungsunterricht über die heimischen Tierarten. Beim anschließenden Rundgang durchs Revier erläuterte Pächter Last und Förster Andreas Schmidt neben rechtlichen Aspekten wie das Betretungsrecht von Wald und landwirtschaftlichen Nutzflächen auch die Besonderheiten der heimischen Tierwelt sowie der Pflanzen unserer Kulturlandschaft. Nicht zuletzt wurde auch auf die Gefahren hingewiesen, die ein Wild hetzender Hund in der Nähe von viel befahrenen Fernstraßen für sich und den Straßenverkehr bedeutet.
Als die gelungene Veranstaltung nach 2 Stunden zu Ende ging, zeigte sich Reinhard Last zufrieden. „Es gab eine sehr positive Resonanz. Hoffentlich erzählen die Teilnehmer alles fleißig weiter – dann wäre viel erreicht.“