![](https://rheinisch-bergischer-kreis-overath.ljv-nrw.de/wp-content/uploads/sites/173/2023/04/1564063073_hegering_wandertag_2019_presse-1024x692.jpg)
Ein Wandertag bei bestem Wetter, dazu Informationen aus erster Hand über das aktuelle Leiden des Waldes und das Rotwildgebiet Wahner Heide-Königsforst – das wären ja schon 3 Wünsche auf einmal. Aber damit nicht genug: nach der interessanten Führung durch die Wälder Untereschbachs gab es noch eine Stärkung auf dem Fest der Bürgerinitiative Auel. Und natürlich reichlich Gelegenheit zum Klönen.
Einen informativen Einblick in die bedrohte Lebenswelt des Rotwildes im Sülztal bei Unterauel bot der gut besuchte diesjährige Wandertag des Overather Hegerings. Die neuralgische Stelle, der einzige noch offene Fernwechsel für die in extremer Insellage lebende Rotwildpopulation im Verbreitungsgebiet Königsforst/Wahner Heide, liegt hier auf Overather Stadtgebiet und wird aktuell durch das Planvorhaben eines neuen Gewerbegebiets zwischen Untereschbach und Unterauel bedroht. Die Wanderroute der Overather Jägerinnen und Jäger führte von Unterauel über Hellenthal und den Tütberg zum ehemaligen Klärschlammteich Grünewald der Grube Lüderich, heute ein Biotop und der Hauptbrunftplatz des Rotwildes aus dem Königsforst. Von dort aus, so Hegeringleiter Andreas Heider, wechselt das Rotwild auf den Lüderich und weiter zum Nutscheid. Dieser einzige verbliebene Fernwechsel ist für die Rotwildpopulation des Königsforsts schlechterdings von existentieller Bedeutung. Ohne diese Passage sei der Bestand, so der Rotwildexperte Dr. Petrak von der Wildforschungsstelle des LANUV, durch Inzucht stark gefährdet. Heider: „Wir Jäger haben mit Freude zur Kenntnis genommen, dass der Rat der Stadt Overath einstimmig ein Fachgutachten zur Rotwildproblematik im Sülztal in Auftrag gegeben hat. Das ist aus wildbiologischer Sicht ein Fortschritt. Wir erwarten dann aber auch, dass den Hinweisen dieses Gutachtens im Planverfahren Beachtung geschenkt wird. Wir sollten stolz darauf sein, dass es den Rothirsch bei uns noch gibt und ihm das Lebensumfeld lassen, das er braucht.“
![](https://rheinisch-bergischer-kreis-overath.ljv-nrw.de/wp-content/uploads/sites/173/2023/04/1564064221_dsc01382-1024x768.jpg)
Darüber hinaus wurden die Teilnehmer noch sensibilisiert, wo sich überall schon die Borkenkäfer eingenistet haben. Tote Fichten sieht man ja leider mittlerweile überall – aber auch viele scheinbar gesunde Bäume sind totgeweiht.
Mit einem zünftigen Imbiss und kühlen Getränken endete der Hegering-Wandertag in Unterauel auf dem Sommerfest der Bürgerinitiative Sülzauen.
![](https://rheinisch-bergischer-kreis-overath.ljv-nrw.de/wp-content/uploads/sites/173/2023/04/1564064362_dsc01422-1024x768.jpg)